Der Prototyp «Happily Ever After» ist eine erste performatives Auskopplung aus dem laufenden Rechercheprojekt «Happy Points». In dem Selbstversuch gehe ich dem Glücksversprechen der Leistungsgesellschaft auf den Grund. Mein Ziel ist 100 Punkte glücklich zu werden.
„Ein Mensch, der sich gut fühlt, ist ein guter Mensch. Ein Mensch, der sich schlecht fühlt, ist ein schlechter Mensch“.
So beschreibt die Soziologin Eva Illouz das Paradigma der «Glücksdiktatur». Diese brutale Logik ist der feuchte Traum einer Industrie, für die psychische Gesundheit eine Ressource ist. Glück und Unglück – auch Depression – sind das Ergebnis der persönlichen Performance. Ratgeber, Apps, und Health & Beauty Produkte stellen ein immer noch verbessertes, noch glücklicheres Selbst in Aussicht. Happy Fitness!
Ich habe mir zur Aufgabe gestellt die High Score in diesem System zu knacken: 100 Punkt Glück. Dafür nutze ich neben dem Bootcamp von diversen Apps auch weitere digitale Tools und Ratgeber, wie den digitalen Pinguin-Thearapeuten WYSA und besuche Glücks-Coaches und Seminare. Ich grinde mein Glück.
Mein derzeitiger Rang ist Happy Novice – 44 Punkte.
Ein Projekt von Benjamin Burger.
Dramaturgische Begleitung: Andreas Storm
Unterstützt von Stadt Zürich Kultur
Residenzen an der Gessnerallee Zürich & Tatwerk Berlin